
Unter dem überdachten Siers-Zelt sieht es aus wie eine Modenschau für Sicherheitskleidung. Das grün-orange Meer von Sicherheitsjacken wird von dem Dampf heißer Tassen Kaffee und Tee durchbrochen. Es ist früh am Morgen und eine leichte Anspannung ist spürbar. Ein großes Grinsen von Kollege Rick Stronkhorst, Arbeitsvorbereiter bei Siers, unterbricht die Spannung: „Wenn der Auftraggeber persönlich an der Projektlokation vorbeischaut, möchte man natürlich alles noch ein bisschen besser machen.“
Der Besichtigungstag basiert auf einer Ausschreibung, bei der eine Mittelspannungsroute von etwa drei Kilometern in einem komplexen Bereich mit verschiedenen Interessengruppen verlegt werden muss. Die auffälligsten Stakeholder sind der Campus der TU Delft und unser Auftraggeber Stedin selbst. Der Austrittspunkt einer der fünf gesteuerten Bohrungen befindet sich buchstäblich direkt vor der Tür von Stedin.
Nachdem alle mit einer heißen Tasse Kaffee oder Tee und der richtigen persönlichen Schutzausrüstung ausgestattet sind, beginnt der Trassengang. Diese Führung bietet einen guten Überblick über die Strecke, die die Bohrung später am Tag nehmen wird. Auf den ersten Blick scheint es „immer geradeaus“ zu gehen, aber natürlich steckt weit mehr dahinter. „Wenn man bedenkt, dass bei einer der Bohrungen über 538 Meter mit einer Tiefe von 29 Metern in einem Gebiet von TenneT gebohrt wird, versteht man, dass dies eine komplexe Materie ist. Zum Glück können wir auf unseren festen Partner Welvreugd Drilling zurückgreifen“, erklärt Pascal Verspui, Bauleiter bei Siers.
Entlang der Route machen wir eine Pause bei einem sehr auffälligen Container. Die Beschriftung auf der Seite des Containers gibt schon einen Hinweis darauf, was hier los ist. Willem Goudkuil, Vorarbeiter bei Siers, erklärt: „Alles rund um dieses Projekt wird CO2-neutral durchgeführt. Die eingesetzten Geräte sind elektrisch oder nachhaltig, und die Baubude wird von einer Batterie gespeist, die durch Solarenergie geladen wird. Alle verwendeten Materialien sind nicht älter als drei Jahre. Alle Maschinen sind elektrisch oder laufen mit HVO 100 Kraftstoff. Zu guter Letzt pflanzen wir am Ende der Arbeiten noch dutzende Bäume, um übriges CO2 zu kompensieren.“
Wir setzen die Route über das Gelände der TU Delft fort. Für die Arbeiten auf dem Campus wurden zahlreiche zusätzliche Maßnahmen ergriffen, darunter Verkehrsabsperrungen, Umleitungen und Maßnahmen zur Vermeidung von Lärm- und Vibrationsbelästigungen. Besonders letzteres ist von Bedeutung. Peter Quist, Arbeitsvorbereiter bei Siers, erläutert: „Hier ist die Fakultät für Technische Naturwissenschaften (TNW) der TU Delft ansässig. Täglich nutzen über 600 Mitarbeiter und 800 Studenten das rund 30.000 m² große Gebäude. In dem Gebäude befinden sich hochwertige Labore. Man kann sich vorstellen, dass kleinste Störungen durch Vibrationen und Geräusche die Testergebnisse beeinflussen können. Daher ist die Abstimmung der Arbeiten in diesem Bereich entscheidend.“
Zurück im Siers-Zelt hat Welvreugd bereits mit den Vorbereitungsarbeiten für die Bohrung begonnen. Hinter den Zäunen liegt ein Arsenal an Bohrmaterial, dessen Funktion von Jan Peter Tipker, Teamleiter Kabel & Leitungen bei RPS, erklärt wird. Im Hintergrund verrichtet die Bohranlage von Welvreugd ihre Arbeit und wird aus der Kabine aufmerksam überwacht. Es wird schnell klar, dass diese Arbeit nichts für den durchschnittlichen Büroangestellten ist. Es ist Facharbeit, bei der man sich nicht vor ein bisschen Schlamm scheuen sollte.
„Ich bin enorm glücklich und stolz auf das Team, dass dieses Projekt so gut verlaufen ist. Während dieses Projekts habe ich sehr viel gelernt, etwa die Zusammenarbeit mit Umweltmanagern oder das Arbeiten auf Basis einer EMVI-Versprechensliste. Diese Liste mit über 50 ‘Versprechen’ sind wichtige Regeln, die vom Auftraggeber vorgegeben oder von uns selbst in die Ausschreibung aufgenommen wurden. Die Berücksichtigung von Prüfungsterminen, CO2-Kompensation durch das Pflanzen von Bäumen und auch dieser Besichtigungstag sind Teil dieser Liste“, sagt Rick Stronkhorst.
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