
Im hohen Norden, mitten auf den Ebenen, steht bei Wind und Wetter ein 150-Tonnen-Bohrgerät und brummt zufrieden vor sich hin. Einige hundert Meter weiter, auf denselben Ebenen, ist das nächste Bohrgerät dabei, seine Arbeit zu verrichten. Kilometerlang wird im Auftrag von Enexis ein gewaltiges Mittelspannungskabel verlegt. Und diese enorme Strecke wird nicht nur einmal, sondern gleich zweimal überbrückt. Es handelt sich also nicht um irgendeinen Auftrag, sondern um einen für das neue Rechenzentrum von Google und das bisher größte Trassenprojekt mit gesteuerten Bohrungen für Siers. Es geht nichts über Groningen, aber Projekte wie dieses kommen dem doch ziemlich nahe!
Im hohen Norden, mitten auf den Ebenen, steht bei Wind und Wetter eine 150-Tonnen-Bohranlage, die zufrieden vor sich hin brummt. Nur ein paar hundert Meter weiter auf den gleichen Ebenen ist eine weitere Bohranlage im Einsatz. Im Auftrag von Enexis wird hier über Kilometer hinweg ein gewaltiges Mittelspannungskabel installiert. Und diese enorme Distanz wird nicht nur einmal, sondern gleich zweimal überbrückt. Es handelt sich also nicht um irgendeinen Auftrag, sondern um ein Projekt für das neue Rechenzentrum von Google und das bisher größte Trassenprojekt mit gesteuerten Bohrungen für Siers. Es geht nichts über Groningen, aber Projekte wie dieses kommen dem doch ziemlich nahe!
Verantwortlich für alle Bohrentwürfe und Kalkulationen ist die Ingenieurabteilung der neuen Zusammenarbeit zwischen Siers und Welvreugd, namentlich SWST. Siers Infraconsult übernahm die Planung für den Rest des Projekts, und das in Rekordzeit. Aufgrund der straffen Frist von Google liefen einige Vorbereitungen sogar noch während der Ausführung. Der Projektleiter für diese Planung und Ausführung war Stijn Kuipers. Gemeinsam haben sie eine beachtliche Leistung erbracht, denn es handelt sich um zahlreiche Berechnungen. Google ist kein durchschnittlicher Kunde und hat hohe Sicherheitsanforderungen an seine Stromversorgung. Man fragt sich, ob Google nicht näher an einem Kraftwerk sein könnte? Tatsächlich könnten sie das, und sie taten es auch. Ihr neues Gebäude liegt direkt neben einem Kraftwerk, aber leider war dieses bereits ausgelastet. Daher musste auf ein weiter entferntes Kraftwerk 10 km entfernt ausgewichen werden, um den enormen Strombedarf zu decken.
Um einen Ausfall des Rechenzentrums zu verhindern, fordert Google doppelte Trassen. So gibt es immer eine Ausweichtrasse für Notfälle. Dies bedeutet doppelte Leitungen über die gesamte Länge der 9 km langen Trasse, was insgesamt etwa 18 km Leitung ergibt, alle gefüllt mit 3 Kabelbündeln. Hinzu kommen noch 2 Glasfaserkabel, sodass es insgesamt 20 Kabel sind.
Etwas weniger als die Hälfte der Trasse wird mit gesteuerten Bohrungen installiert, die Längen von 100 bis zu 700 Metern haben. Die durchschnittliche Länge einer gesteuerten Bohrung beträgt 472 Meter. Nach dieser Distanz gibt es jeweils einen Ein- und Austrittspunkt. Davon gibt es insgesamt 9, mit also 18 Bohrungen. Alle haben Ein- und Austrittspunkte in einem großen Bohrloch, was insgesamt etwa 8500 Meter an gesteuerten Bohrungen ergibt.
Noah Larink, Ingenieur bei SWST, erklärt: „Die größte Herausforderung für uns war die Länge der Bohrungen, manchmal bis zu 700 Meter. Eine genaue Festigkeitsberechnung für die Bohrung und das Einziehen der Leitungen ist dann entscheidend. Auch der Untergrund spielt eine wichtige Rolle. Die Bodenverhältnisse im Norden sind nicht immer kooperativ. Man hat es sowohl mit Ton als auch mit extrem weichem Sand zu tun. Im weichen Sand rutscht der Bohrkopf komplett ab, sodass man nicht mehr steuern kann. Dadurch mussten die Bohrstangen bei einer Bohrung 120 Meter zurückgezogen werden, um dann auf einer anderen Linie durch härteren Boden neu zu navigieren.“
In der Ausführung ist die immense Menge an Material, die in die Region gebracht werden musste, eine große Herausforderung. Thomas de Jager, Projektleiter bei SWST, erklärt: „Diese 150-Tonnen-Bohranlage ist enorm. Man muss natürlich sowohl bei der Platzierung der Maschinen als auch bei ihren Zufahrtsrouten darauf achten. Wir platzierten temporäre Brücken aus Draglineschotten, um sicherzustellen, dass die großen Gräben überquert werden konnten. Darüber hinaus war der erste Bohrstandort der großen Bohranlage von Hochspannungsmasten umgeben. TenneT verlangt, dass wir dort einige Meter Abstand halten. Unsere riesige, 20 Meter lange Bohranlage hebt sich im Betrieb um mehrere Meter an. Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass die bestehende unterirdische Infrastruktur durch das schwere Gerät keinen Schaden nimmt. Der Einsatz von Fahrplatten und Draglineschotten stellt sicher, dass die Leitungen durch das Tosen an der Oberfläche nicht beschädigt werden. Das war alles in allem ein ziemliches Puzzle.“
Was ist SWST?
SWST ist eine Kooperation, in der Siers mit Welvreugd die Kräfte bündelt, um auch in unserem Tätigkeitsbereich selbst grabenlose Techniken anwenden zu können. Gemeinsam bieten wir ein umfassendes Dienstleistungspaket an. Von der Planung bis zum eigentlichen Anschluss ist Siers nun auch Komplettanbieter für grabenlose Techniken. Für die Zukunft der grabenlosen Technik bei Siers wird ebenfalls intensiv gearbeitet. Unser eigener Carlo de Wilt befindet sich bereits in der Ausbildung zum Bohrmeister und lernt derzeit die Feinheiten des Handwerks von den erfahrenen Bohrspezialisten bei Welvreugd. So kann Siers schließlich auch eigenständig Projekte mit den neuen Fähigkeiten von Carlo durchführen. Carlo selbst ist sehr zufrieden mit seiner neuen Arbeit: „Es ist ein gigantisch schöner Beruf.“
„Wenn das Bohrgerät die Bohrstangen zurückzieht, gehen diese in das sogenannte Magazin. Anschließend wird die nächste Bohrstange zurückgezogen. In diesem Moment lässt die Kraft nach, und das Bohrgerät schießt mit enormer Kraft ein Stück nach vorn. Um zu verhindern, dass sich das Bohrgerät auf diese Weise in sein eigenes Loch zieht, wird eine große Spundwand drei Meter tief in den Boden vibriert, um das Gerät zu fixieren. Die Maschine hat fast 90 Tonnen Zugkraft und würde sonst einfach gleiten“, erklärt Noah.
Bei jeder Bohrung wird das Loch erweitert, manchmal mehrmals mit immer größeren Aufweitern, bis das Bohrloch groß genug ist, um das Rohr einzuziehen. Die roten Rohre sind zu diesem Zeitpunkt natürlich noch leer, aber sie warten darauf, von Siers L&M mit Kabeln gefüllt zu werden.
Nicht die gesamte Trasse wird mit gesteuerten Bohrungen verlegt. Etwas mehr als die Hälfte der Kabel wird ‚traditionell‘ vergraben und von Siers L&M angeschlossen. Verantwortlich für die Durchführung und bereits frühzeitig in die Planung und Vorbereitung eingebunden ist der Bauleiter von Siers L&M, Jurjen Klein. Er erklärt: „Während die Bohrungen in vollem Gange waren, haben wir uns mit den Gräben und den restlichen Vorbereitungen für dieses Projekt beschäftigt: Der Boden wurde noch auf archäologische Funde und mögliche Explosivstoffe untersucht. Deshalb kamen wir besonders in der Anfangsphase oft einander in die Quere. Es war eine Frage der guten Abstimmung untereinander für eine reibungslose Logistik. Die Menge an Regenwasser zu Beginn des Jahres half dabei auch nicht wirklich.“
Darüber hinaus sorgten alle Sicherheitsvorschriften von Google für eine besondere Herausforderung. Die Kabel mussten nicht nur doppelt verlegt werden, sondern auch mit einem Abstand von einem Meter zwischen beiden Kabelbündeln. Deshalb wurde beschlossen, extra breite Gräben von bis zu 3,5 Metern Breite zu graben, um alle Kabel unterzubringen.
Nicht nur die Verlegung der Kabel war eine Herausforderung: An jedem Ein- und Austrittspunkt der Bohrungen und am Ende jedes Grabens müssen die Kabel natürlich miteinander verbunden werden. Eine gewaltige Aufgabe für die Monteure Reinder Huizing und Mark Bennink. Glücklicherweise haben die Monteure mittlerweile eine gewisse Routine: Über die gesamte Trasse hinweg wurden in den letzten Monaten 82 Muffen gesetzt.
Der gesamte Sand aus den Gräben wird getrennt ausgegraben und gelagert. Wir unterscheiden zwischen der Ackerkrume der Bauern, der sogenannten A-Schicht, und den darunter liegenden B- und C-Schichten. Indem wir sie getrennt ausheben und nach den Arbeiten auf dieselbe Weise wieder zurückbringen, minimieren wir unseren Einfluss auf das Ackerland. Es wurden im Voraus Drainagegräben gegraben (siehe den weißen Sand links im Bild). Das ist extra grober Drainsand, an den eine Pumpe angeschlossen werden kann, um die Gräben während der Arbeiten ausreichend trocken zu halten.
Für Jurjen selbst gibt es nichts Größeres als solche Projekte. Er wohnt selbst 15 km entfernt und kennt die Gegend wie seine Westentasche. Zudem sind Jurjens zahlreiche Kontakte in der Umgebung, einschließlich Anwohnern und Nachunternehmen, von großem Vorteil. „Es ist wichtig, bei solchen Projekten in gutem Kontakt mit der Umgebung zu bleiben.“
Und was Jurjen ebenfalls gefällt: „Bei diesem Projekt war im Vorfeld alles bereits abgesteckt. Wir wussten, was wir zu tun hatten, und wir wussten auch, welcher Betrag dafür vorgesehen war. Es ist eine großartige Herausforderung, ein so groß angelegtes Projekt leiten zu dürfen. Man ist von vielen Faktoren abhängig und muss manchmal schnell reagieren, um keine Verzögerungen zu erleiden. Glücklicherweise ist letztlich alles gut verlaufen und wir können auf ein großartiges Projekt mit ausgezeichneter Zusammenarbeit zwischen Siers L&M, Siers Infraconsult, SWST und natürlich dem Auftraggeber Enexis zurückblicken.
Ich hoffe, dass wir noch einen weiteren solchen Auftrag an Land ziehen und hier im hohen Norden weitermachen können.“
Gibt es Fragen, besteht Interesse an weiteren Informationen über unsere Dienstleistungen oder soll ein Gespräch mit einem Spezialisten geführt werden? Dann gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Wir stehen bereit und helfen gerne weiter.