Fernwärme & der VKI-Prozess
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Fernwärme & der VKI-Prozess

Projekt im Fokus... Fernwärme & der VKI-Prozess: Das Engineering von Siers Infraconsult und die Umsetzung durch Siers L&M an der Ypelobrink in Enschede. Eine unschlagbare Kombination.

Projekt im Fokus... Fernwärme & der VKI-Prozess: Das Engineering von Siers Infraconsult und die Umsetzung durch Siers L&M an der Ypelobrink in Enschede. Eine unschlagbare Kombination.

Im Auftrag des Wärmeunternehmens Ennatuurlijk kümmert sich Siers um den Anschluss an die Fernwärme an der Ypelobrink, einem Teil eines großen Wohngebiets in Enschede Süd. Dieses Projekt ist eine Fortsetzung und teilweise Wiederholung des Projekts an der Hekselbrink vom letzten Jahr. Es ist dieselbe Nachbarschaft, derselbe Auftraggeber und dasselbe Bauunternehmen, aber in einer anderen Straße. Dennoch machen wir nicht alles gleich.

Wie läuft der Prozess eigentlich ab?
Der Auftraggeber, in diesem Fall Ennatuurlijk, kommt mit einer Idee, einem Entwurf, zu Siers. Es handelt sich nur um ein paar Linien auf einer Zeichnung. Daraus erstellt Siers eine Spezifikation. Siers Infraconsult übernimmt dann die Planung und kalkuliert und entwirft das Projekt.

Bart Kip, Bauleiter bei Siers L&M: „Wir liefern das komplette Paket an Ennatuurlijk, von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Fertigstellung. Siers macht fast alles, und auf diese Weise wird Ennatuurlijk weitestgehend entlastet. Das ist auch Teil des VKI-Prozesses.“

Der VKI-Prozess
VKI steht für vorwärtsgerichtete Kettenintegration, auch bekannt als das Konzept des Aufrückens in der Kette. Im Projekt Ypelobrink hat Ennatuurlijk einen Großteil der Planung an Siers Infraconsult ausgelagert. Dies verändert die Rolle von Ennatuurlijk von einer ausführenden zu einer überwachenden Rolle. Für Siers bedeutet dies, dass ein größerer Teil des Prozesses intern abläuft. Dies führt zu kürzeren Wegen, mehr Kontrolle über den gesamten Prozess und mehr interner Erfahrung. Dank des VKI-Prozesses hat Siers nun einen Großteil der Ingenieure hausintern.

John Nijkamp, Teammanager bei Siers L&M, erklärt: „Früher lag die Planung meistens beim Auftraggeber. Bei der Umsetzung sind wir oft auf Dinge gestoßen, bei denen wir uns fragten, wie sie auf diese Ideen gekommen sind. Dadurch entstand der VKI-Prozess, bei dem ein Teil der Aufgaben des Auftraggebers auf den Auftragnehmer übergeht. In diesem Fall verschiebt sich die Planung von Ennatuurlijk zu Siers Infraconsult.“

Niels Meutgeert, Koordinator bei Siers Infraconsult, ergänzt: „Zu Beginn des Prozesses beziehen wir die Umsetzung so weit wie möglich in unsere Pläne ein. Anfangs ist das ein Arbeitsvorbereiter von L&M. In einer Anlaufbesprechung besprechen wir den Plan gemeinsam mit dem Kunden. So sind alle direkt eingebunden, und wir vermeiden Fehler in einer späteren Phase.“

Der VKI-Prozess führt auch zu einer Verschiebung des Wissens. Der Auftraggeber hat im Haus immer weniger Wissen, erledigt jedoch genauso viel Arbeit wie vor dem VKI-Prozess. Alle Kenntnisse verschieben sich zu Siers, was dazu führt, dass die Anzahl der Ingenieure bei Siers steigt und beim Auftraggeber sinkt.

Natürlich kostet es den Auftraggeber etwas mehr, die gesamte Planung auszulagern, aber dies wird dadurch ausgeglichen, dass es weniger Fehler bei der Umsetzung gibt. So ist der VKI-Prozess eine Win-Win-Situation für beide Parteien. „Es hilft im Entwurfsprozess, dass wir so nah beieinander sitzen. Wir können uns direkt Fragen stellen und kommunizieren viel im Vorfeld. Das führt zu kurzen Wegen und wenig Missverständnissen. So liefern wir gemeinsam ein Produkt ab, hinter dem wir alle stehen.“

Erwin Hamer, Bauleiter bei Siers L&M, ist ebenfalls ein Befürworter des VKI-Prozesses: „Dank unserer Erfahrung im Feld erkennen wir schneller Probleme, die auf der Zeichnung wie eine gute Lösung erscheinen. Bei diesem Projekt haben wir beispielsweise bei einigen Anschlüssen entschieden, parallele T-Stücke anstelle von Standard-T-Stücken zu verwenden. Auf der Zeichnung passt der Anschluss des T-Stücks natürlich immer perfekt. In der Praxis ist das nicht immer der Fall. Durch die Verwendung eines parallelen T-Stücks haben wir während der Umsetzung mehr Flexibilität. Wir können besser bestimmen, wo wir landen müssen, und geraten nicht in Konflikt mit anderen bereits verlegten Kabeln und Leitungen. Die Materialkosten sind zwar etwas höher, aber diese Entscheidung spart letztendlich viel Zeit, Frustration und Geld - sowohl für Ennatuurlijk als auch für uns.“

Die Umsetzung

Die Herausforderung bei diesen Projekten liegt wirklich in der Erreichbarkeit des Wohngebiets in Absprache mit den Anwohnern. Die Struktur des Wohngebiets ist besonders und besteht aus sogenannten Brinken. Die Brinken enden im Allgemeinen alle blind. Daher müssen auch alternative Wege geschaffen werden, um ein komplettes Einschließen des Stadtteils zu vermeiden.

Der VKI-Prozess sorgt dafür, dass der Prozess in der Umsetzung letztendlich reibungsloser verläuft.

Auch Berend-Jan Oudejans, Projektleiter bei Ennatuurlijk, ist begeistert: „Die Zusammenarbeit läuft wirklich gut. Wir haben viel von der Hekselbrink gelernt.“

Bart Kip ergänzt: „Ja, das stimmt. Auch bei der Umsetzung wissen die Jungs jetzt noch besser, was von ihnen erwartet wird. Es ist genau wie beim letzten Mal. Die Jungs reagieren dann auch positiv. Wenn die Grundlage steht, wie der Lagerplatz hier in der Nähe, kann jeder selbstständig arbeiten. Außerdem finde ich es wichtig, bei solchen Projekten gemeinsam mit den Jungs die Herangehensweise zu bestimmen. Warum machen wir etwas so, wie wir es tun, und wie können wir es besser machen? Wenn du deine Kollegen in die Herangehensweise einbeziehst und sie selbst Ideen einbringen lässt, motiviert das auch sie und sie betrachten es als ihre eigene Arbeit. Die Jungs haben dann auch großen Stolz auf ihre Arbeit. Die Arbeit hier ist herausfordernder als auf einer leeren Fläche.“

Bart Kip: „Es erfordert kreatives Planen. Wo du zuerst denkst, dass bestimmte Situationen möglich sind, muss man in der Praxis oft in letzter Minute umschalten. Das bedeutet, schnell die Gemeinde anzurufen, um zum Beispiel die Erlaubnis zu bekommen, eine ‚Plattenbahn‘ (Weg mit Fahrplatten) zu schaffen.“

Berend-Jan: „Die Brinken in Enschede sind wirklich Viertel der einfachen Leute. Wir wurden hier herzlich empfangen. Als es letztes Jahr brütend heiß war, brachten die Nachbarn Eis. Solche Dinge werden von den Jungs sehr geschätzt und sagen auch etwas über die Gastfreundschaft aus.“ Bart Kip: „Und es ist nicht wenig, wir krempeln letztendlich wirklich das gesamte Wohnviertel um. Vor allem, wenn die Hausanschlüsse gemacht werden. Wir stehen dann weiter unten und arbeiten an den Leitungen und blockieren die Straße. Der Bauunternehmer folgt uns dann, manchmal mit bis zu 25 Leuten, alle mit ihrem eigenen Auto als mobile Werkstatt, damit sie nicht alles Werkzeug herumschleppen müssen. Dann steht alles wirklich still.“

Berend-Jan: „Man strebt auch das optimale Ergebnis an. Du kannst nicht immer alle zufriedenstellen. Manchmal ist es einfach besser, schnell voranzukommen. Dann ist die Störung vielleicht anfangs etwas größer, aber letztendlich deutlich kürzer.“

An der Ypelobrink schließen wir alle 100 Häuser mit individuellen Sets an. Sie erhalten also ihren eigenen Anschluss mit ihrem eigenen Zähler. Ons Huis renoviert das gesamte Haus. Ziel ist es, die Energiekosten für die Bewohner zu senken. Ons Huis passt auch die Inneninstallation an. Alles wird komplett neu geliefert.

Bart Kip: „Auch hier haben wir aus dem letzten Projekt gelernt. Der Anschluss im Haus selbst hat sich geändert. Zuerst wurde der gesamte Boden herausgeschnitten. Aber durch die Verwendung eines anderen Übergabesets kommen wir jetzt mit einem kleinen Loch im Boden aus. So reduzieren wir die Belästigung für die Bewohner weiter.“

Alle aktuellen Mieter von Ons Huis benötigen daher in Zukunft keinen Kessel oder Boiler mehr. Alle Häuser erhalten ein neues Übergabeset. Das heiße Zufuhrwasser kommt von Twence. Dies gelangt in das Übergabeset und erhitzt mithilfe eines Wärmetauschers das Warmwasser im Haus. Dadurch spart man eine Menge Platz und Technik im Haus. Es ist daher wartungsfreundlicher und natürlich erheblich nachhaltiger.

Kontakt mit den Spezialisten von Siers aufnehmen.

Gibt es Fragen, besteht Interesse an weiteren Informationen über unsere Dienstleistungen oder soll ein Gespräch mit einem Spezialisten geführt werden? Dann gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Wir stehen bereit und helfen gerne weiter.